Freitag, 16. Januar 2009

Hitlerblog



Auf den Streifzügen durchs Internet findet man viel interessantes....
Edmund Stoiber-Reden, Berichte über Verbote von Anti-Nazi-Heraldik (z.B. durchgestrichene Hakenkreuze mit der Unterschrift "Nazis raus!") mit der Begründung, das wäre Nazipropaganda, und letzendlich (endlich!) ein Hitlerblog.

Aber darf man über Hitler lachen?
Eigentlich ist es ganz einfach:

Mit dem Thema sollte man sich als Deutscher schon auseinander setzen. Natürlich nicht nur mit den pösen Nazis, sondern mit Geschichte an sich. Und zur jüngsten deutschen Geschichte gehören nun mal der erste Weltkrieg, die Weimarer Republik, die Nazizeit, die Ost-West-Trennung und meine Videos auf Youtube.
Davon sollte man schon mal gehört haben.

Nun gibt es in Deutschland mehrere Strömungen, mit dem Thema umzugehen.
Als erstes seien die beiden Pole der Neonazis und der Antifaschisten genannt.

Die Neonazis schmücken sich gern mit Naziheraldik, plappern Parolen nach und echauffieren sich über die Ausländerproblematik in unserem Land.

Die Antifas wettern gegen die Nazis, kultivieren ihre eigenen Aggressionen und treten gelegentlich Prügeleien los, in denen sie sich an den Glatzen und der Polizei austoben. Treibt mal Sport, Jungs!

Die Normalbürgerfraktion weiß wenig über Geschichte, ja da waren irgendwann Nazis, und Judenvergasung und Vernichtungslager und so. War schon schlimm, ist ja nun vorbei. Denken wir nicht dran.

Die Gebildeten selbst gehen unterschiedlich damit um:Viele sind genervt von den ständigen Nazivorwürfen aus allen Richtungen ("Jetzt lasst uns doch mal mit den Nazis in Ruhe, wir habens schon verstanden!") und fühlen sich bei der bloßen Erwähnung ("Hitler!") auf den Schlips getreten.

Wie geht man nun damit um?
Als erstes: Bescheid wissen. Wer nichts weiß, kann nicht verstehen und verarbeiten. Was man in der Schule gelernt hat, schwankt qualitativ stark. Es gibt gute Bücher, die sich mit dem Thema beschäftigen (zum Beispiel Robert Merle - "Der Tod ist mein Beruf", oder Klaus Mann - "Mephisto"), Filme (z.B. Schindlers Liste).

Da bekommt man einen ganzen Sack Grausamkeiten um die Ohren gehauen. Aber auch hier sollte noch nicht Schluss sein. Nun hat man Informationen bekommen, wie verarbeitet man sie?

Deutschland fährt ja einen interessanten Hitler-Kurs. Hakenkreuze werden stigmatisiert, "Mein Kampf" in der unkommentierten Ausgabe zu verkaufen oder zu kaufen ist strafbar, Hitler wird dämonisiert und idealisiert.
Oft hört man Aussagen wie "Das war ein genialer Mann, nur fehlgeleitet." Genauso über Joseph Goebbels: "Genial, wie der für Adolf Werbung gemacht hat."

Ist das so?
An dieser Stelle kann Humor helfen.
Toller Mechanismus: Wissen + Humor = gute Verarbeitung
Serdar Somuncu kann helfen. Sein Programm "Mein Kampf" ist genial: Zwischen tollen Humor und gewissenhafter Ernsthaftigkeit schwankend, schafft er etwas, was in Deutschland schwierig zu finden ist:

Er löst die Sichtweise vom übermächtigen, tabuisierten Hitler, macht Witze auf seine Kosten, löst Irrtümer auf und gibt uns die Möglichkeit, das ganze braune Bild mit einem Lächeln zu betrachten, den implizierten permanenten Nazivorwurf aufzulösen und mit dem Tabu Nazis und Hitler zu brechen.

Wie bei allen Dingen im Leben: Sobald du drüber lachen kannst, kannst du damit umgehen.

Wie bei den Nazidemos: Nicht draufprügeln und negative Publicity heischen, sondern mit ein paar Freunden danebenstellen, mit dem Finger drauf zeigen und laut loslachen.
Vielleicht merken sie dann, wie lächerlich sie sind.

Hitler!

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