Montag, 20. Mai 2013

Musik rational hören



Menschen hören Musik, weil sie sie emotional berührt. Emotionen klingen ab, je öfter sie wiederholt werden. Darum wird die meiste Musik schnell langweilig. Schonmal versucht, Musik bewusst zu hören? Teils rational verstehend, teils emotional fühlend?
Wenn man anspruchsvolle Musik auf diese Art und Weise hört, dann gibt es einen Teil des Selbst, der sich rational der Komplexität freuen kann und einen Teil, der emotional von der Spannungskurve weggefetzt wird.

Oder warum sind Casting-Shows so beliebt?
Hypothese: Im Prinzip ist es der selbe Mechanismus auf niedrigem Niveau. Man konzentriert sich auf eine musikalische Spur, nämlich auf den Gesang.
Hier haben die meisten Leute am ehesten einen rationalen Zugang dazu. Darum gibt es auch nicht "Deutschland sucht den Super-Gitarristen".
Den Gesang und den Sänger kann das Publikum rational analysieren. Ist der Sänger scheiße, akzeptabel, gut, fantastisch?
Dazu kommt, dass bei guter musikalischer Leistung die Musik emotional genossen werden kann. Was noch verstärkt wird, wenn zu den Sängern noch eine emotionale Bindung forciert wird, durch HartzIV-Niveau Drama, usw. Also rational/analytisches Verstehen gepaart mit musikalischer Emotion. Fetzt einen total weg. Hört Musik mal bewusst auf diese Weise.

Wer das tut, wird sehr schnell merken, dass die meiste populäre Musik im Grunde sehr langweilig ist. Und wer das bemerkt: Willkommen in meiner Welt.

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